Where the Soil Sleeps
Eine Geschichte von Wurzeln, Schweigen… und dem Moment, in dem die Erde dich nach Hause trägt.
Eine Geschichte von Wurzeln, Schweigen… und dem Moment, in dem die Erde dich nach Hause trägt.
Ich folgte einem Flüstern unter den sterbenden Blättern —
und die Erde erinnerte sich an mich.
Als ich den uralten Baum fand, schien er stumm —
doch sein Schweigen war wachsam, wie ein Blick im Dunkeln.
Seine Rinde trug die Narben vergangener Zeitalter,
und zwischen den verdrehten Ästen hing eine Stille,
so schwer, dass sie die Luft um mich herum zu verschlucken schien.
Ich spürte, dass dieser Baum nicht nur stand —
er wartete.
Seine Rinde war kalt, seine Wurzeln zogen Wege durch die Erde,
wie Adern, die ein verborgenes Herz versorgten.
Etwas darin zog mich näher — ein Puls, alt wie Nacht.
Ich legte meine Hand auf die raue Rinde.
Jeder Riss öffnete sich wie eine Zeile aus einer Sprache,
die mich längst kannte.
Ein stilles Lauschen durchdrang das Holz
und meine Gedanken breiteten sich darin aus,
wie Wurzeln im Dunkel.
Ein Pulsschlag stieg aus der Tiefe hinauf
und suchte den Weg über meine Finger,
bis mein eigener Rhythmus weicher wurde,
geführt von etwas Altem.
Die Grenze zwischen uns verrutschte.
Meine Haut erinnerte sich
an eine Nähe, die längst beschlossen war.
Durch die Äste strich ein Flüstern,
geformt aus Erinnerung,
getragen von etwas, das meinen Namen bereits kannte.
Etwas in mir antwortete,
bevor ich verstand, worauf.
Die Wurzeln berührten meine Beine,
umschlangen mich wie Erinnerungen,
die den Weg nach Hause gefunden haben
und bleiben wollen.
Mein Atem verband sich mit der Erde,
mein Puls verwandelte sich in aufsteigenden Saft.
Ängste und Träume, vom Boden verschluckt,
öffneten sich als Dornen unter meinen Rippen
und verlangten nach Licht.
Die Stille breitete sich aus
wie die Rückkehr einer lang vermissten Wahrheit.
Seine Wurzeln erkannten in mir
ein vergessenes Stück ihrer eigenen Geschichte
und breiteten sich in mir aus,
als hätten sie mich immer getragen.
Die Erde unter mir atmete in meinem Takt.
Mein Herz – ein Herz aus Holz und Dunkel –
öffnete sich für einen Ursprung,
der seit Äonen auf dieses Echo wartete.
Die Rinde an meiner Hand fühlte sich an wie Heimat.
Ein leises Verstehen:
Elias und Erde —
derselbe Name im Dunkel.
Die Stille schloss mich schmerzvoll in ihre Arme,
wie etwas, das seinen Verlust
endlich zurückhält.
Ich blieb.
Und der Baum blieb mit mir.
Seine Wurzeln nähren sich an dem, was ich war,
während ich erwache zu dem,
was ich immer sein sollte.
Wo die Erde schläft… da bleibe ich.